Frau mit Mund-Nasen-Maske streckt beide Daumen hoch

4 Tipps gegen emotionale Distanz

Wir haben geübt allein zu sein, Abstand zu halten und uns aus dem Weg zu gehen. Aber wie verhindern wir, dass jedes „Hallo“ plötzlich zu einer Risikobegegnung wird? Wie stoppen wir feindselige Gedanken beim Einkauf? Wann treffen wir unsere Freunde wieder? Gar nicht mal so leicht, während einer Pandemie das richtige Maß zu finden. Denn körperliche Distanz ist zwar wahnsinnig wichtig, aber gleichzeitig müssen wir auch aufpassen, dass sie nicht in soziale Distanz umschlägt. Theoretisch alles klar! Aber wie funktioniert das jetzt genau? Was können wir in unserem Alltag tun und verändern, um den Kreislauf sozialer Distanz und Isolation zu durchbrechen?

EINEN GUTEN MORGEN MACHT EIN „GUTEN MORGEN“

Aller Anfang ist schwer. Muss er aber gar nicht sein! Denn emotionale Nähe kann man wie Frühsport betreiben. Das ist dann garantiert weniger schweißtreibend, aber super effektiv für die eigene und die Gesundheit anderer. Nehmt euch vor, der ersten Person, der ihr heute Morgen begegnet, einen „tollen Tag“ zu wünschen. Das kann der Mensch sein, der neben euch im Bett liegt, aber auch die Bäckerei-Fachverkäuferin oder der Postmann! Wichtig ist nur: immer schön freundlich bleiben.

NICHT VERGESSEN: DIE WORK-LIFE-LOVE-BALANCE

Und dann geht es zurück in die Selbstisolation?! Für viele beginnt der Arbeitstag nämlich gerade nicht im Büro, sondern am heimischen Küchentisch. Homeoffice oder entzerrte Präsenzzeiten im Job schützen uns zwar vor dem Corona-Virus, aber fördern nicht in jedem Fall unser Wohlbefinden. Denn viele dieser Modelle lassen leider wenig Zeit mit dem Team zu. Dabei können wir auch das schnell ändern. Wie wäre es denn zum Beispiel mit einer Mittagspause, die in einen Lunchspaziergang mit der liebsten Kollegin verwandelt wird? Und wenn es mit dem Lunchspaziergang nicht klappt: ein digitales Tête-à-tête ist besser als nichts.

KAUFE EIN „F“ FÜR FREUNDLICH

Essen. Wo wir gerade beim Thema sind. Einkaufen ist für viele dieser Tage einfach nur anstrengend. Enge Regalreihen, Menschen, die an den Kassen drängeln und eine grundsätzliche Miesepetrigkeit ob der Corona-Maßnahmen machen es herausfordernder, immer freundlich zu bleiben. Hinzukommt, dass Masken unsere Kommunikation erschweren. Weil wir die Mimik und damit die Emotionen unseres Gegenübers nur unvollständig lesen können. Was wir aber können: ein Lächeln hören. Denn unsere Mimik beeinflusst auch unsere Stimmfarbe, erklärt der Wahrnehmungspsychologe Prof. Dr. Claus-Christian Carbon. Um unsere Emotionen wieder deutlicher zu machen, empfiehlt der Experte: „Zum Beispiel können wir vermehrt Körpersprache, Gesten und mündliche Kommunikation einsetzen, um weiterhin effektiv sozial interagieren zu können.“

FEIERABEND FÜR SCHLECHTE VIBES

Aber manchmal passiert es eben trotzdem: Wir kriegen es nicht hin, maulen rum, sind wütend auf uns, auf andere und würden uns am liebsten zu Hause einschließen. Und ja, es war vielleicht ein s***ß Tag oder sogar Monat. Aber wisst ihr was, es muss nicht so bleiben. Überlegt mal, welche Person euch immer ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Gefunden? Dann ruft sie an! Denn, auch wenn es eine Phrase ist, geteiltes Leid wiegt immer nur die Hälfte!

Und auch der Lonely-Abend vor dem TV kann im weitesten Sinne Nähe und Verständnis stiften, zum Beispiel mit der Netflix-Serie „Social Distance“: „Social Distance“ ist eine bunte Sammlung trauriger, humorvoller und nahbarer Situationen aus dem Corona-Alltag verschiedener Personen. Dabei zeigen die Protagonisten auf ziemlich unterhaltsame Art und Weise, dass sich niemand mit der Isolation allein fühlen muss.

 

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