Mann und Frau liegen auf Rasen

Studien zeigen: Gelassenheit lässt sich trainieren

Gute Aussichten für Gestresste: Wir sind Zeitdruck und Stress nicht hilflos ausgeliefert. Denn: Unser Gehirn ist ein Leben lang formbar, wie wissenschaftliche Studien zeigen. Einfacher gesagt als getan? Das hängt von uns selbst ab.

Dank bildgebender Verfahren kann man dem Hirn heutzutage quasi beim Denken zuschauen. Was spanische Wissenschaftler von der Autonomen Universität Madrid dabei herausfanden: Unsere Nervenzellen können sich selbst im hohen Alter weiterentwickeln. Unser Verhalten ist also nicht in Stein gemeißelt. Allerdings sitzt in unserem Hirn auch keine Bezaubernde Jeannie, die auf Kommando für mehr Gelassenheit sorgt.

Neue Denkmuster üben

Der Schlüssel für das Erlernen neuer Verhaltensmuster lautet wie so oft: Training. Wer ständig neue Tätigkeiten beziehungsweise neue Denkmuster wiederholt, kann damit auch neue Nervenverbindungen im Gehirn anlegen – und so eine Veränderung im Verhalten bewirken. Das ist dann so, als ob wir einen Muskel trainieren würden, wie Hirnforscher der University of Stanford  in Kalifornien festgestellt haben  Je regelmäßiger wir einen Muskel nutzen, desto kräftiger wird er. Das Gleiche gilt für unsere Nervenzellen.

Mit neuem Mindset gelingt es!

Wagen wir einen tieferen Blick ins Mysterium Gehirn: Unsere fein verästelten Nervenbahnen ähneln einem Schienen- oder Straßenverkehrsnetz. Wenn bestimmte Signalwege regelmäßig genutzt werden, etwa durch Achtsamkeitsübungen wie Atemübungen und Meditation, werden sie mit der Zeit stärker ausgebaut. Wenn also immer wieder bestimmte Reize erfolgen, wie beispielsweise der Gedanke „Ich bin ruhig und gelassen“ entstehen mit der Zeit neue Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen. Man kann sich das Gehirn dabei wie einen Computer vorstellen, dessen alte Software mit einer neuen überspielt wird. Das bedeutet: Neue Gedanken und Handlungen verdrängen alte Gedanken- und Verhaltensmuster und bewirken mit der Zeit ein komplett neues Mindset. Wir können also buchstäblich lernen, alte Muster abzustreifen und diese durch neue Gewohnheiten zu ersetzen.

So wird Gelassenheit ein fester Bestandteil in deinem Alltag

Gewöhne dir an, immer wieder kleine Ruheinseln in deinen Alltag einzubauen. Zum Beispiel durch regelmäßiges tiefes Atmen. Sobald du dich bewusst auf deinen Atem konzentrierst, verschwinden nervöse Gedanken und du beamst dich ins Hier und Jetzt. Am besten, du nimmst dir mehrmals am Tag bewusst Zeit, um jeweils 60 Sekunden lang durch deine Nase tief- ein und auszuatmen. Mit der Zeit wird aus dieser Übung eine neue Gewohnheit, die dir Tiefenentspannung schenkt.

Stell dein Stress-Level auf die Probe

Wenn du das nächste Mal in eine Situation gerätst, die dich normalerweise sofort auf die Palme bringt, dann versuche, nicht aus Gewohnheit wütend oder gestresst zu werden, sondern halte kurz inne und konzentriere dich auf deine Atmung. Bereits dieses kurze Innehalten kann wahre Wunder bewirken und dir helfen, typische Stressauslöser aufzuspüren und aus Fehlern zu lernen.

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Foto: plainpicture / Willing-Holtz